Review: Little Inferno
Von den Machern von World of Goo und Henry Hatsworth. Werfen Sie Ihre Spielsachen in das Feuer, und spielen Sie mit ihnen während sie brennen. Halten Sie sich warm, da drinnen. Es schneit schon seit sich jeder erinnern kann!
~Produktbeschreibung
Dieses Spiel fand im Mai 2013 seinen Weg in meine Library und ich habe es geliebt. Irgendwie bin ich wieder darüber gestolpert und musste es einfach nochmals durchspielen.
Was dich wärmt
Ein Kamin, eine Feuerstelle. Von der Tomorrow Corporation. Die Tomorrow Corporation liefert auch viele Dinge, die man verbrennen kann. Spielzeuge, Werkzeuge, Bücher, Essen. Und das verbrennen hält einen wohlig warm. Zwar kosten diese Dinge Geld, aber durch das verbrennen erhält man mehr Geld, als man ausgegeben hat. Und man wird gewärmt. Da kann nichts schiefgehen, das wird so ewig weitergehen.
Über den Wolken
Die Briefe des Wettermanns sind nicht sehr motivierend. Die Wolken schwer und der Schnee fällt weiter, während man sich wärmt und Dinge verbrennt. Als das Haus der Nachbarin, mit welcher man gelegentlich Briefe austauscht, zerstört wird, ist man nur kurz traurig. Hat man ihre Briefe ja sowieso immer verbrannt. Wachgerüttelt wird man erst, als das eigene Haus niederbrennt. Gametechnisch klever gemacht gehen auch die Steuerungselemente kaputt und auf einmal steht der Feuerplatz nicht mehr im Mittelpunkt - sondern die Figur, die man bisher gespielt hat.
So irrt man alleine verwirrt durch eine fast leere Stadt, in welcher die einzigen Menschen die man sieht wohl ein ähnliches Schicksal erlebt haben - und man begegnet einem Postmann. Welcher einem alle Lieferungen brachte. Der sie dezent und still neben einen hinlegte, um einen nicht zu stören.
Der Schnee fällt und die Tomorrow Corporation? Die Leiterin der Tomorrow Corporation hat bereits gepackt, nach einer Verabschiedung fliegt sie in einer Rakete davon. Man selbst reist mit dem Wettermann über den Wolken der Sonne entgegen.
Aber man kann nie mehr zurück.
Show, don't tell
Heutzutage wird die Geschichte und Moral von Little Inferno wohl als plump betrachtet werden, steht für mich aber ausgezeichnet dafür, wie sich Dinge verselbstständigen können. Wieso verbrennt man Dinge? Weil man es kann. Wieso hört man nicht damit auf? Weil erwartet wird, dass man weitermacht.
Lernt die Figur aus Little Inferno erst, dass sie existiert, wenn sie alles verloren hat, stellt sich für den Spieler die Frage, was daraus zu entnehmen ist.
Ist der übertriebene Konsum schlecht? Eine Ausbeutung der Wirtschaft bis zum Kollaps kritisiert? Den gesichtslosen Arbeiter, welcher ignoriert wurde? Das man, egal was man gemacht hat, nie mehr zurück kann?
8/10
Das Spiel habe ich nun in 10h zwei Mal durchgespielt. Ob ein Preis von 15.- für die Dauer gerechtfertigt ist, darüber kann man diskutieren.
Titel: Little Inferno
Genre: Abenteuer, Gelegenheitsspiele, Indie
Entwickler: Tomorrow Corporation
Publisher: Tomorrow Corporation
Veröffentlichung: 19. Nov. 2012
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