Review: Hearts of Iron IV

Massentauglich ist anders.

Hearts of Iron ist DIE Strategie-Simulationsserie, wenn es um den 2ten Weltkrieg geht. Viele Details, viele Länder und Einheiten, Historisch nahe Ereignisse.

Die Serie hatte nur ein Problem: Der zweite Weltkrieg ist recht komplex. Eine Simulation davon leider auch. Deswegen hatten Casual-Player keine Freude an der Serie.

Nicht jeder will Stunden damit verbringen, in das Spiel reinzukommen.





Was will dieses Spiel sein?
Damit kommen wir zu einem Hauptproblem des Spiels. Es weiss nicht, was es sein will. Es will historisch korrekt sein, erlaubt aber allerlei Haarsträubendes. Gleichzeitig verbietet es teilweise simple Aktionen wie einen Krieg zu starten, weil die "Weltweite Spannung nicht hoch genug ist".
Dies passierte mir zwar nur als demokratisches Land, aber hier wurde der Spass rausgeschnitten. Teilweise sind ganze Entscheidungen vom Nationsforschungsmenu abhängig. Selbst einen Krieg gegen Japan oder China starten? Ein Klick im Forschungsbaum. So etwas sollte nicht per "klick" entschieden werden sondern im Spiel selbst.

Fit for Casual
Der nächste Punkt: Im Vergleich zu Teil 3 wurden viele Sachen extrem vereinfacht, sodass es nicht mehr das Hardcore Spiel ist, wie es Teil 3 war.
Und gleichzeitig gibt es so unnötig komplizierte Sachen wie Truppentransport über Wasser oder Luft.
Normale Spiele:
  1. Einheiten markieren
  2. Rechtsklick auf Flugzeug
  3. Flugzeug markieren
  4. Rechtsklick auf Ziel
Hearts of Iron 4:
  1. Einheiten markieren
  2. Division erstellen
  3. Division nahe Flugfeld platzieren
  4. Flugfeld markieren
  5. Flugzeug auswählen, welches zum Einsatz kommen soll
  6. Flugzeug auf der Luftkarte Einsatzgebiet zuweisen
  7. Division markieren
  8. Paradrop auswählen
  9. Startplatz anklicken
  10. Zielplatz anklicken
  11. Paradrop auswählen
  12. Plan starten drücken
Nach ein paar Mal hat man es draussen. Aber warum so kompliziert? Wieso Infanterie & Panzer, Marine und Luftkräfte auf drei verschiedene Ansichten aufteilen?

KI vom 2ten Weltkrieg
Die KI wurde sehr gut übernommen. Sie ist saublöd und Verhandlungen sind unmöglich.
Da schickt die KI Einheiten ins nichts, weswegen sie durch den Verschleiss sterben.
Und Diplomatie? Gibt es nicht. Man kann keine Gebiete durch Diplomatie abkaufen/tauschen, selbst im Krieg selbst wurde mir die Möglichkeit verweigert, Frieden vorzuschlagen, weil ich am Gewinnen war (!). Was soll das? Ich hab meine Gebiete, der Feind hat kaum noch Truppen und bereits mehrere Atombomben abbekommen aber Frieden ist ausgeschlossen? Wow.

Fazit
Argh! So viel Potenzial, welches verschwendet wurde! Klar macht das Spiel Spass, allerdings nur kurzzeitig. Sobald man hinter die Pseudokomplexität blickt und ein paar Mal gewonnen hat, ist die Luft raus.

6/10

System: PC
Erschienen: 07.2016
Entwickler & Publisher: Paradox Interactive

Und weils so schön ist:

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