Review: Catherine Full Body Edition
Catherine jetzt noch animalischer, komplexer und verführerischer erleben! Vincent ist gefangen in einem erotischen Liebesdreieck zwischen seiner Freundin Katherine und seiner Geliebten Catherine. Vincent merkt schnell: Wer in der Liebe hoch hinaus will, kann sehr tief fallen.
Ursprünglich 2011 für die PS3 erschienen erhalten wir mit der "Full Body"-Edition eine erweiterte und verbesserte Version von einem Spiel, welches...merkwürdig? Ist.
Unser Hauptcharakter, Vincent, zögert sich zu binden. Selbst mit seiner langjährigen Freundin Katherine. Diese möchte den nächsten Schritt gehen und heiraten. Leider bekommt das Vincent nicht so gut, dafür bekommt er Albträume. Wieso? Stress? Die Angst vor der Heirat? Der tägliche Besuch in der Bar? Oder, dass auf einmal eine hübsche Dame Interesse an ihm zeigt? Wie wird sich Vincent entscheiden? Klar ist nur eines: Gewisse Sachen kann man nicht rückgängig machen und einige Entscheidungen werden einen für den Rest des Lebens verfolgen.
Puzzles über Puzzles
Insgesamt gibt es im Spiel mehr als 500 Puzzles. Nicht nur die vom Hauptspiel (in einem Remix-Mode, wenn man möchte kann man allerdings auch die Originallevel spielen) auch die in der Arcade in der Bar wurden erweitert. Insgesamt fühlt sich das Spiel an, als wäre es nun runder...oder, wie es in der Beschreibung heisst:
Wie spielt es sich?
Sehr gut. Der Mix zwischen Zwischensequenzen-Puzzling-in der Bar Zeit verbringen ist sehr gut gelungen. Die Bar als zentraler Ort wird zu einem neuen zu Hause, erwarten einen im Bett nur Albträume und Überraschungen beim erwachen, an anderen Orten Interaktionen mit K/C-atherine, welche doch knifflig sind. In der Bar kann man die News schauen, seinen Kollegen zuhören, Rin beim Klavierspielen zuschauen, sich mit dem Barkeeper unterhalten. Wenn es einen Austausch mit den geliebten gibt, passiert das meistens übers Handy. Bei welchem man sich seine Zeit nehmen kann.
Misogynie & Sexismus?
Absolut. Der Hauptcharakter geht fremd und setzt sich nicht selten höher als seine weiblichen Gefährten. In den Albträumen tauchen die Frauen auch als Bosse auf. Nicht selten werden sie reduziert auf das, was sie im Spiel darstellen: Klischees. Doch steckt da mehr dahinter? Ich weiss es nicht. Und bei einem Werk, in welchem so viele Leute mitgewirkt haben, ist das wohl auch schwer zu sagen. Aber mir ist auch folgendes aufgefallen: Die Geschichte wird aus der Sicht des Hauptcharakters erzählt und es gibt die Option auf "gute" Enden. Was, wenn es sich somit nur um sein (in den Albträumen wortwörtlich) zerfallendes Weltbild handelt? Auch sind die Männer als Klischees dargestellt; Barhocker, die meistens über Frauen reden, rauchen und trinken. Der, welcher am meisten Respekt zeigt, wird immer wieder hoch genommen. Und die Archetypen sind so deutlich, dass es erstaunt, wie subtil sie wirken können, wenn nur der Kontext fieberhaft genug wirkt. Haben wir einen reichen, der nichts mit seinem Reichtum anzufangen weiss. Ein anderer wird von seinem toten Vater heimgesucht und wird so mehr und mehr zu ihm. Wir haben die Liebende, welche keine Bindung eingehen möchte oder kann. Die Mutter, welche stabilisieren und binden soll.
Und (so weit von mir gespielt) muss man in jedem Albtraum nach oben klettern. Einen Turm, der mit Symbolen nur gespickt ist. Und die Erlösung, das Göttliche wartet oben. Wie der Turm von Babel?
Catherine hat mir einige Gedanken zu Sexismus (und ja, auch Frauenhass) in Videospielen gegeben. Allerdings nicht im negativen Sinne sondern eher als falscher Ton in einem Orchester, welcher einen aufschrecken lässt und wieder zuhören. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass dieser Ton absichtlich platziert wurde.
Musik
Der Soundtrack lässt nichts zu wünschen übrig und passt sich wunderbar in das Setting ein. Zum einten haben wir neue Kreationen, zum anderen Klassiker neu vertont und fetziger gemacht. Als ich dann aber ein Morgana-Plüschie in der Bar sah, ging ich zur Jukebox und lies den Persona OST laufen...
Fazit
Für mich ein weiteres Meisterwerk. Interessante Story, viele Enden, interessante Charaktere (die man nicht zwingend mögen muss, gibt das ihnen aber nicht mehr Persönlichkeit?), gute Musik. Und Fragen, die einem bleiben, selbst wenn man die Konsole ausgeschaltet hat.
~ProduktbeschreibungDer Fiebertraum ist zurück
Ursprünglich 2011 für die PS3 erschienen erhalten wir mit der "Full Body"-Edition eine erweiterte und verbesserte Version von einem Spiel, welches...merkwürdig? Ist.
Katherine |
Catherine |
Insgesamt gibt es im Spiel mehr als 500 Puzzles. Nicht nur die vom Hauptspiel (in einem Remix-Mode, wenn man möchte kann man allerdings auch die Originallevel spielen) auch die in der Arcade in der Bar wurden erweitert. Insgesamt fühlt sich das Spiel an, als wäre es nun runder...oder, wie es in der Beschreibung heisst:
Richer. More Rounded. Increasingly Complex.
Wie spielt es sich?
Sehr gut. Der Mix zwischen Zwischensequenzen-Puzzling-in der Bar Zeit verbringen ist sehr gut gelungen. Die Bar als zentraler Ort wird zu einem neuen zu Hause, erwarten einen im Bett nur Albträume und Überraschungen beim erwachen, an anderen Orten Interaktionen mit K/C-atherine, welche doch knifflig sind. In der Bar kann man die News schauen, seinen Kollegen zuhören, Rin beim Klavierspielen zuschauen, sich mit dem Barkeeper unterhalten. Wenn es einen Austausch mit den geliebten gibt, passiert das meistens übers Handy. Bei welchem man sich seine Zeit nehmen kann.
Misogynie & Sexismus?
Absolut. Der Hauptcharakter geht fremd und setzt sich nicht selten höher als seine weiblichen Gefährten. In den Albträumen tauchen die Frauen auch als Bosse auf. Nicht selten werden sie reduziert auf das, was sie im Spiel darstellen: Klischees. Doch steckt da mehr dahinter? Ich weiss es nicht. Und bei einem Werk, in welchem so viele Leute mitgewirkt haben, ist das wohl auch schwer zu sagen. Aber mir ist auch folgendes aufgefallen: Die Geschichte wird aus der Sicht des Hauptcharakters erzählt und es gibt die Option auf "gute" Enden. Was, wenn es sich somit nur um sein (in den Albträumen wortwörtlich) zerfallendes Weltbild handelt? Auch sind die Männer als Klischees dargestellt; Barhocker, die meistens über Frauen reden, rauchen und trinken. Der, welcher am meisten Respekt zeigt, wird immer wieder hoch genommen. Und die Archetypen sind so deutlich, dass es erstaunt, wie subtil sie wirken können, wenn nur der Kontext fieberhaft genug wirkt. Haben wir einen reichen, der nichts mit seinem Reichtum anzufangen weiss. Ein anderer wird von seinem toten Vater heimgesucht und wird so mehr und mehr zu ihm. Wir haben die Liebende, welche keine Bindung eingehen möchte oder kann. Die Mutter, welche stabilisieren und binden soll.
Und (so weit von mir gespielt) muss man in jedem Albtraum nach oben klettern. Einen Turm, der mit Symbolen nur gespickt ist. Und die Erlösung, das Göttliche wartet oben. Wie der Turm von Babel?
Catherine hat mir einige Gedanken zu Sexismus (und ja, auch Frauenhass) in Videospielen gegeben. Allerdings nicht im negativen Sinne sondern eher als falscher Ton in einem Orchester, welcher einen aufschrecken lässt und wieder zuhören. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass dieser Ton absichtlich platziert wurde.
Musik
Der Soundtrack lässt nichts zu wünschen übrig und passt sich wunderbar in das Setting ein. Zum einten haben wir neue Kreationen, zum anderen Klassiker neu vertont und fetziger gemacht. Als ich dann aber ein Morgana-Plüschie in der Bar sah, ging ich zur Jukebox und lies den Persona OST laufen...
Fazit
Für mich ein weiteres Meisterwerk. Interessante Story, viele Enden, interessante Charaktere (die man nicht zwingend mögen muss, gibt das ihnen aber nicht mehr Persönlichkeit?), gute Musik. Und Fragen, die einem bleiben, selbst wenn man die Konsole ausgeschaltet hat.
10/10Achja, die Ladezeiten sind auch sehr Crispy. Nice.
System: PS4
Sprache: Audio Japanisch/Englisch, Text Deutsch
Entwickler: Atlus/Studio Zero
Publisher: Atlus/Sega
Sony-Code: CUSA15036
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