Review: The Curious Expedition



19tes Jahrhundert. Die Welt ist noch voller geheimnisvoller, unentdeckter Orte. Schiffe stechen in See in Hoffnung auf Ruhm und Reichtum. Oft erwartet einen den Tod.

Worum geht es?


Curious Expedition ist eine Expeditions-Simulation im späten 19ten Jahrhundert.

Begib dich mit berühmten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte auf abenteuerliche Expeditionen in unerforschte Regionen der Welt im Namen der Wissenschaft, für Ruhm oder Reichtum. Schnapp’ dir deinen Tropenhelm und reise durch immer neu generierte Welten voller Überraschungen und Geheimnisse.

Produktbeschreibung

Wieso habe ich dieses Spiel?
„The Curious Expedition“ war in einem Humblebundle dabei (mehrere Games für einen kleinen Preis, Erlös geht an eine Wohltätigkeitsorganisation nach Wahl), dementsprechend hatte ich kleinere Erwartungen.

„Pff, wieder mal ein Roguelike-Indie-Spiel“. Das Wort „Roguelike“ hat sich inzwischen wie eine Krankheit verbreitet, massig Indietitel haben das Wort in der Beschreibung.

Hat es mir gefallen?

Oh, Junge. Was wurde ich überrascht. Es gibt ganz wenige Spiele, bei denen mich der Soundtrack so richtig mitreissen kann. Bei Indiespielen kommt das praktisch nie vor, ist es doch meist Hobbygebastel mit einem Soundtrack, der aus zusammengekauften Samples besteht.

Und dann hört man die Musik von „The Curious Expedition“:


(The Curious Expedition OST, Kemenate)

Das Game brachte mich dazu, einfach mal ein paar Minuten dazusitzen und zuzuhören.
Schon mal ein sehr gutes Zeichen!

Aber es wird Zeit, meine Expedition zu starten. Die Auswahl an Personen ist sehr gross und gut durchmischt. Egal ob man Charles Darwin (Bonuspunkte beim Sammeln von Schmetterlingen), Roald Amundsen (weniger Kosten für Reisen über Schnee/Eis) oder sogar H.P. Lovecraft (trägt sein Lieblingsbuch mit sich) nimmt, alle fühlen sich einzigartig an und geben dem Spiel einen eigenen Twist.
Einige sind von Anfang an freigeschaltet, einige muss man sich erst verdienen. Ein paar sind zusätzlich versteckt.

Besonders mochte ich die grundsätzlich sehr einfache Mechanik des Spiels. Nicht hundert Sachen, die man verwalten muss, sondern grundsätzlich nur zwei:

  • Geistige Gesundheit
  • Inventarplätze

Geistige Gesundheit erhält man durch rasten, Essen oder spezielle Items. Inventarplätze sind auf die Anzahl der Personen/Tiere in der Gruppe beschränkt.
 
Natürlich gibt es noch mehr Faktoren, die man beachten muss, wie z.B. Ruhm (wenn man Gewinnen möchte), Items (mit der richtigen Ausrüstung sind Expeditionen leichter) und das Kampfsystem, welches mit Würfeln funktioniert. Jeder Charakter hat Würfel, die eingesetzt werden können.

Pro:

  • Jede Expedition ist anders und macht Spass
  • Spielmechanik ist leicht gelernt und wurde so vereinfacht, dass man sich auf das Spiel fokussieren kann, ohne dass man das Gefühl hat, etwas Wichtiges würde fehlen
  • Der Soundtrack
  • Wiederspielwert


Contra:

  • Unbalancierter Schwierigkeitsgrad – während die ersten fünf Expeditionen immer dem gewählten Schwierigkeitsgrad entsprechen, ist die letzte Mission immer gefühlt sehr schwer
  • Ein paar Charaktere sind deutlich schwächer als andere – was nützt es mir, ein Experte des Nordpols zu sein, wenn die letzte Mission immer im gemässigten Klima mit einigen Feldern Wüste spielt?
  • Finde die goldene Pyramide. Es ist immer eine goldene Pyramide. Es gibt keine anderen Ziele für Expeditionen als goldene Pyramiden.


Ich hoffe, dass mit Version 1.2.5.0 nicht Schluss ist – mit dem kostenlosen Update „Arktische Weiten“ haben die Entwickler gezeigt, dass sie in der Lage sind neue Inhalte zu erstellen. Ein paar neue Biome, ein paar neue Expeditionsziele (z.B. Schiffswracks, verlorengegangene Entdecker, Naturwunder), da kann man durchaus noch ein paar Schliffe anbringen.

Ich habe allerdings volles Vertrauen in die Entwickler. Das ist ein Indiespiel, wie es sein muss. Frisch, spassig, einzigartig und mit vielen, vielen Updates.
Deshalb kriegt „The Curious Expedition“ von mir eine Wertung von

8/10

Titel: The Curious Expedition
Genre: Abenteuer, Indie, RPG, Simulation, Strategie
Entwickler: Maschinen-Mensch
Veröffentlichung: 19. Mai 2015

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